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Jäger im roten Samtmantel

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    Jäger im roten Samtmantel

    Hallo,

    hier gibt es Makroaufnahmen der nur 1mm großen roten Samtmilbe.

    Gruß Manfred

    https://youtu.be/0IHd5l0YC1s

    #2
    Wow. Da muss man erstmal drauf kommen über dieses unscheinbare und den meisten wohl unbekannte Tier einen Film zu machen.
    Toll.
    Gruss, Dietmar

    Mein YouTube Kanal: wombat1953 (nichts Außergewöhliches)


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      #3
      Hallo Manfred,

      ich habe die kleinen "Kerlchen" auch schon gesehen und Dank Deines sehr interessanten Videos/Kommentars weiss ich nun zu was die gut sind! Kompliment auch zu den super Makroaufnahmen!
      Was war das Equipment um die Tierchen zu Filmen?
      Gruß, Paul

      Kommentar


        #4
        Tolle Aufnahmen!

        Danke fürs zeigen.

        Kommentar


          #5
          Hallo,

          vielen Dank für die Kommentare.

          Zum Aufnahmeequipment:

          Anfang des Jahres habe ich mir den Sony NX80 Camcorder gegönnt. Den größten Teil der Aufnahmen habe ich damit gemacht.
          Als Makro-Zubehör kam ein analoges 50mm Objektiv in Retrostellung zum Einsatz. Maximal, oder besser gesagt minimal komme ich damit auf eine Bildbreite von ca. 2,2mm .

          Für die "Ganzgroß-Aufnahmen", ich glaube bei ca. 0:34min, habe ich die Sony A6300 mit dem Canon-Lupen-Objektiv verwendet.
          Damit komme ich bei FHD-Auflösung (UHD-Aufnahme) auf ca. 1,2mm Bildbreite.

          Das Problem ist aber nicht die Vergrößerung, sondern die Ausleuchtung bzw. das Verhindern der Abschattung durch das Objektiv.
          Die Arbeitsdistanz ist bei dem Maßstab eben nicht besonders groß. Real liegt sie bei ca. 30-35mm.

          Gruß Manfred

          Kommentar


            #6
            Hallo Manfred,

            danke für die interessanten Zusatz Infos! So in etwa hatte ich mir das vorgestellt!

            Gruß, paul

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              #7
              Ich freue mich über solche Kabinettstückchen im Forum und möchte auch noch meinen Glückwunsch aussprechen.

              So nah kommt man den kleinen roten Punkten, die man als Kind auf Steinmauern und -platten boabachtete, ja sonst nicht!

              Ein ruhig gesprochener, informativer Kommentar (ich nehme an, vom Autor selbst), dazu etwas Gezwitscher aus der umgebenden Natur (oder war es ab Ton-CD?) und natürlich die nimmermüden Hauptakteure - und fertig ist ein interessantes, kurzes Video.

              Was mir auffiel:

              1. Angesichts des hektischen Wimmelns habe ich mich gefragt, ob da teils ein Zeitraffer im Spiel war (z. B. Rec mit 50p und ausgespielt mit 25p).

              2. Was für ein weisser Leckerbissen war das, um den sich die Rot-Samtenen im ersten Filmteil so emsig versammelten?

              3. Die tote Fliege muss noch recht frisch gewesen sein, denn sonst hätten die Milben ja nichts mehr zu saugen gehabt.
              Wenn sie im Übereifer - den Kopf an der Beute, die Saugwerkzeuge drinnen - den weichen, etwas transparenten Hinterleib teils senkrecht aufstellen (was mich etwas an saugende Zecken erinnert, die auch zu den Milben gehören - am oberen Grössenende), kann man beobachten, wie sich da im Inneren Gedärme zusammenziehen und ausdehenen, um Nahrungsströme zu bewegen (und sogar der äussere Hinterkörper im Wechsel Dellen erhält, die sich dann wiederum glätten etc.).

              4. Zur Filmtechnik: Ich nehme an, 4K, evtl. nach 2K herausgerechnet. Teils haben die Grossaufnahmen eine tolle Schärfe - ist mit dem "Canon-Lupenobjektiv" DAS Lupenobjektiv gemeint, als das 1x-5x Makro? Ein einzigartiges Objektiv (ohne AF und ohne Unendlich-Einstellung), das Canon da anbietet. Und die Filmaufnahmen zeigen auch gleich ein Problem, dem man sich bei so hoher Vergrösserung gegenüber sieht: Die Schärfentiefe schrumpft auf mm oder gar Bruchteile davon - selbst für diese winzigen Milben (so ca. 1-3mm gross) reicht es nicht mehr. Abhilfe wäre, möglichst stark abzublenden, allerdings steht dem der Lichtverlust im Wege, und zudem führt die Lichtbeugung an der weit geschlossenen Blende irgendwann zu Schärfeverlust.

              Teils sah ich um Konturen im Gegenlicht recht starke, grüne Farbsäume (bei den Milben auf der Fliege), die mir im ersten Filmteil nicht aufgefallen sind -> Camcorder oder A6300?

              5. Magst Du noch ein Wort zur Sony NX80 sagen - empfehlenswert generell und im Speziellen auch für solche Makromotive?
              Da sie ein Fixobjektiv hat, hast Du das umgekehrte 50mm-Objektiv wohl wie ein Nahlinse verwendet. Blende dabei eher offen oder etwas geschlossen (geht vermutl. nicht wegen Vignettierung, aber am Camcorder selbst natürlich schon)? Fokussiert mit AF oder eher manuell (ist im starken Makrobereich oft praktischer)? Beleuchtet mit Zusatzlicht (-> schwarzer Hintergrund)?

              Genug gefragt, nochmals Glückwunsch zum gelungenen Video!
              Zuletzt geändert von Skeptiker; 11.07.2018, 23:26.

              Kommentar


                #8
                Hallo Skeptiker,

                vielen Dank für deine Glückwünsche.
                Auch dir meinen Glückwunsch zu deinen detaillierten Beobachtungen.:)

                Zu deinen Fragen:

                -Den Text habe ich diesmal selbst gesprochen. Das Sprechen lassen wird mit der Zeit eben doch etwas teuer. Längere Filme mit mehr Text werde ich aber wieder Sprechen lassen. Die sind z.Zt. aber nicht in Arbeit.

                -Teilweise habe ich einen Zeitraffer eingesetzt, um mehr Bewegung ins Geschehen zu bringen.

                -Der weiße Leckerbissen ist ein kleines Stückchen Käse.

                -Die tote Fliege war frisch von mir gefangen. Ich musste sie auch immer wieder erneuern, da der böige Wind sie öfter von der Mauer wehte. Bei dem warmen Wetter gab es ja genug.

                -Aufgenommen habe ich in UHD, als Filmeinstellung wähle ich FHD. Erstens, weil ich bis auf Weiteres keine Wiedergabegeräte für UHD habe und zweitens habe ich dadurch bei der Bearbeitung mehr Möglichkeiten.

                Das Canon-Objektiv ist das 1-5x Makro. Das habe ich, wie schon beschrieben, aber nur für „Super-Makro-Aufnahmen“ der eingefrorenen und wieder aufgetauten Milbe verwendet. Mit einer lebenden Milbe wären diese Aufnahmen so nicht möglich gewesen. Man sieht es auch am eingedellten Körper und den eingekrümmten Beinen. Ein stärkeres Schließen der Blende ist bei der Einstellung „5-fache Vergrößerung“ nicht möglich, da mir das Objektiv sowieso nur die Wahl zwischen Blende 16 und 18 lässt. Das Arbeiten mit diesem Objektiv ist schon sehr speziell.

                -Farbsäume im Gegenlicht: Möglicherweise sind es einige Aufnahmen mit der Sony AX53 plus Nahlinse. Oder es sind Lichtbrechungen, bzw. Lichtreflexionen durch dir feinen Haare der Milbe.

                -50mm Objektiv in Retrostellung: Blende (2,0) offen, Entfernung auf unendlich, an der Kamerea immer manuell fokussiert.

                -Beleuchtung: Nur bei toter Milbe.
                Der schwarze Hintergrund entstand bei der späten Nachmittagssonne und war Schatten.

                -Sony NX80: Aus meiner Sicht sehr empfehlenswert. Aufnahmeseitig identisch mit der AX700 hat der NX80 für MICH folgende Vorteile:
                Handgriff mit XLR-Toneinheit. Ich habe zwar nur Mikros mit Klinkenstecker, aber auch mit Adapter ist der Ton hörbar rauschärmer als bei der Verwendung des Klinkensteckereingangs.

                Auf der Oberseite des Handgriffs gibt es noch eine weitere Zoomtaste. Im Gegensatz zur Wippe am Gehäuse kann die Zoomgeschwindigkeit von sehr langsam bis sehr schnell fest eingestellt werden. Bei der Wippe muss man bei längeren und langsamen Zoomfahrten (siehe Filmende „Im Reich der Wasseramsel“) schon sehr aufpassen, dass man die Geschwindigkeit einhält.

                Der Griff ist abnehmbar und wird durch 2 Schrauben mit Stativgewinde befestigt. Ohne Griff kann ich dann dort eine Kameraschnellwechselplatte einschrauben. Dadurch kann ich die Kamera direkt am Stativkopf der umgedrehten Mittelsäule befestigen. Der sonst notwendige U-Bügel, mit all seinen Nachteilen, kann damit entfallen. Stabile bodennahe Aufnahmen sind damit problemlos möglich. So ist zum Beispiel im Film „Im Reich der Wasseramsel“ die Schwenkaufnahme direkt über der Wasseroberfläche an der Lillachquelle entstanden. Der Abstand zum Wasser war nur wenige mm.

                Der NX80 (wohl auch der AX700) hat eine Makroeinstellung. Die Naheinstellgrenze beträgt bis zu einem Zoomwert (einstellbar Wert oder Balken) von ca. 75 (nicht 75% !) 10cm. Damit sind ohne Hilfsmittel Aufnahmen mit einer Bildbreite von ca. 45mm möglich. Bei der max. Brennweite sind es durch die dann größere Naheinstellgrenze ca. 75mm. Ich hoffe, ich habe die Zahlenwerte richtig in der Erinnerung, habe jetzt nicht extra nachgemessen.

                Ich hoffe, ich habe alle Fragen beantwortet.
                Gruß Manfred

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                  #9
                  Hallo Manfred,

                  Ich freue mich natürlich, dass Du die Geduld ob meines Detail-Blicks nicht verloren hast und so ausführlich antwortest - spannend zu lesen!

                  Wenn ich nochmals in die Details einsteigen darf:

                  Vom Bildaufbau (ganze Fliege sichtbar, Milben noch gut erkennbar) und der Bildästhetik (alles scharf, angenehmer, ruhiger Bildhintergrund) gefällt mir die mittelgrosse Zeitraffer-Aufnahme ab 2:36 besonders gut.

                  Die Milbe ganz oben auf der Fliege sieht man bereits ab 2:24 in ebenfalls sehr gelungener Grossaufnahme beim Nahrung-Einsaugen mit "pulsierendem" Hinterleib.

                  Wenn das Motiv nicht bekannt wäre, käme man kaum darauf, dass die Fokusfahrt durch die verschiedenen Schärfe-Ebenen ab 0:34 eine rote Milbe zeigt. Sieht eher nach abstrakter Kunst aus - eine weitere Möglichkeit, die Canons Lupenoptik bietet!

                  Die erwähnten, grünen Farbsäume (konkret weniger im Gegenlicht (das hier nicht vorkommt), wie ich oben schrieb, als generell an Hell-Dunkel-Kanten sichtbar) fallen mir z.B. in der Grossaufnahme ab 1:55 auf: Am Körperende der Milbe oder auch ganz rechts unten (seitlich) beim Übergang hell-dunkel.
                  Das klingt nun viel dramatischer, als der Effekt eigentlich ist.
                  Aber ist das evtl. eine Ausschnittvergrösserung, die optische Bildfehler mitvergrössert?
                  Es kann auch sein, dass direktes Sonnenlicht (statt diffuses Licht) solche Farbränder noch betont.
                  Ausserdem hilft oft leichtes Abblenden (falls möglich), um solche CA's (Fotografen-Sprech für 'chromatische Aberrationen') zu minimieren.

                  Hast Du nur natürliches Licht (teils direktes Sonnenlicht) verwendet oder auch eine Leuchte eingesetzt?

                  Letzte Frage (es sind schon wieder zu viele, ich weiss):
                  Habe ich das richtig verstanden: Das umgekehrte 50mm-Objektiv kam - Blende ganz offen - als "Nahlinse" vor das Objektiv der Videokamera? Oder vielmehr direkt an die A6300? - aber dann hättest Du es vermutlich etwas abgeblendet für zusätzliche Schärfentiefe.

                  Wie auch immer - schöne und interessante Makroaufnahmen von der Natur 'direkt vorm Haus'!

                  Freundlicher Gruss
                  Skeptiker


                  Nachtrag:

                  Raffinierte Camcorder-Montage am oberen Griff-Anschluss!

                  Ich habe gesehen, dass es noch eine (nicht ganz bllige) Sony-Kabelfernbedienung namens RM-1BP gibt, mit der man ohne direkte Kamera-Berührung zoomen (sogar in 3 vorwählbaren Geschwindigkeitskategorien) und fokussieren könnte und natürlich die Aufnahme starten und auch wieder abspielen.
                  Zuletzt geändert von Skeptiker; 12.07.2018, 09:47.

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Skeptiker,

                    keine Sorge, Geduld habe ich genug, sonst würde ich mich nicht solchen Themen widmen.

                    Der Informations- und Meinungsaustausch ist doch der eigentliche Sinn einer Filmvorstellung.

                    Bin ja froh, dass auch mehr geht als: Gefällt mir, gut gemacht. Trotzdem besser als nichts.
                    Müsste mich da auch mal selbst in die Pflicht nehmen bei den hier vorgestellten Filmen. Gibt nur leider sehr wenige Vorstellungen die mich auch wirklich interessieren. Diejenigen, die vermutlich interessante Filme machen, halten sich leider meist dezent zurück.

                    Genug gemeckert, zum Thema:

                    -Die Aufnahmen ab 0:34 sollten eigentlich deutlich besser werden, habe auch länger überlegt, ob ich sie verwende. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sich die Milbe beim Einfrieren so stark verformt. Aber wie soll man sie sonst „ruhig stellen“? Vorgesehen war eigentlich, dass ich die Maulwerkzeuge deutlich darstelle. Nach der Beschreibung scheinen die sehr interessant zu sein. Hat leider mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln nicht funktioniert.

                    -Die Milbe ab 2:24 ist ein 55%-Ausschnitt aus UHD

                    -Die Milbe ab 1:55 ist ein 75%-Ausschnitt aus UHD.

                    Weiteres Abblenden wäre nicht sinnvoll gewesen, da ich meist mit einem Blendenwert von 8-9,6, zwecks Schärfentiefe, mit der NX80 aufgenommen habe. Die Blendenwerte bei der NX80 gehen auch nur bis 11. Ist auch sinnvoll, denn fürs Reduzieren von zu viel Licht hat man ja den eingebauten ND-Filter mit den Abstufungen 0 - 2 - 4 - 6 Blenden.

                    -Bei den Außenaufnahmen hatte ich nur Sonnenlicht. Habe die Schatten aber manchmal etwas aufgehellt. Allerdings nicht mit künstlichem Licht, sondern mit einem umgebauten Radrückspiegel (ca. 5cm Durchmesser). Damit lenke ich das Sonnenlicht zum Motiv. Habe ich auch schon bei früheren Filmen so verwendet.

                    -Das 50mm Retroobjektiv kam mittels Magnetadaptern, damit es schneller geht, ans Objektiv der NX80. Die A6300 kam nur mit der Canon-Lupe zum Einsatz.

                    -Die Kabelfernbedienung habe ich auch, wenn schon, denn schon. Sie lässt sich gut am Stativgriff befestigen. Die linke Hand habe ich dann frei für Korrekturen bei Belichtung und Schärfe.

                    Gruss Manfred

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Manfred,

                      Herzlichen Dank, dass Du nochmals so nah am Thema dranbliebst.
                      Das weiss ich zu schätzen und hoffe, dass es auch für weitere Mitleser interessant ist.

                      Ich kenne das von mir selber (und meine im Folgenden nicht diese Diskussion hier): Wenn allzu bohrende Fragen kommen, die Wissen & Können, das man sich vielleicht durch intensives Web-Suchen, Grübeln und Probieren erarbeitet und angeeignet hat, einfach so "im Vorbeigehen" mitnehmen wollen, ohne selbst auch nur einen eigenen Gedanken daran verschwenden zu wollen (so nach dem Motto: "Prima, alle Geheimnisse nun gelüftet, Geld spielt eh keine Rolle, dann bestelle ich das Ganze am besten gleich bei Ama..."), dann beginne ich selbst zu zögern, ob ich meine (Trumpf-)Karten nun so öffentlich auf den Tisch legen soll.

                      Aber ich denke, Deine Filme sind originell genug, dass sie nicht einfach so (bzw. so einfach) kopiert werden (können)!

                      Genug philosophiert!

                      Bei so winzigen Makromotiven ist nach meiner Erfahrung oft weiches Licht von Vorteil (zeigt die Details besser) - man könnte also, statt die Sonne direkt per Spiegel umzulenken, noch eine "Diffusor"-Folie vorschalten (was leider wiederum Licht schluckt) - also z.B. so etwas wie Pergamentpapier.

                      Ich sage Dir vermutlich nichts Neues, wenn ich erwähne, dass die Raynox-Makro-Vorsatzlinsen evtl. etwas für den Camcorder sein könnten (anstelle des umgedrehten 50er-Objektivs). Aber Du wirst einen Grund haben, lieber die umgekehrte 50mm-Optik zu verwenden. Den Trick mit den Magnetadaptern kannte ich noch nicht - klingt sehr praktisch!

                      Die saugenden Mundwerkzeuge dieser kleinen, roten Räuber wären natürlich am interessantesten, wenn es gelänge, sie irgendwie in Aktion zu filmen. Optisch wärst Du dazu mit Canons 1x-5x-Objektivlupe auf jeden Fall gerüstet. Aber die Kamera schnell genug zu positionieren und alles rechtzeitig einzustellen und dann auch noch das Glück zu haben, dass das Tier einen Moment lang am Ort verweilt und zudem so, dass die arbeitenden Mundwerkzeuge dabei gut beleuchtet und sichtbar sind (vielleicht, indem man ihm einen transparenten Nahrungsbrocken vorgibt - z.B. Gelee oder Sülze), wäre schon ein Glücktreffer und zudem eine fast wissenschaftliche Herausforderung. Die andere Variante wäre, die Mundwerkzeuge am toten (z. B. in Alkohol oder Ahnlichem konservierten (allerdings dabei evtl. entfärbten)) und dazu sorgfältig positionierten Tier zu filmen oder sie gar vorher unter der Stereolupe herauszupräparieren - nur schade, dass solche Aufnahmen doch eher steril wirken und man zudem den Saugmechnismus gar nicht in Aktion sähe. In jedem Fall (ob lebendig oder tot) eine Herausforderung und Geduldsprobe!

                      Von den ameisenartig quirligen, roten Samtenen (denen man als langsamer Käfer oder Weberknecht wohl lieber nicht als hungrige Gruppe begegnen möchte) zurück zu deiner NX80: Das scheint eine schöne, handliche 4K-Videokamera mit 12-fach-Zoom und Makromöglichkeit zu sein. Ich habe selbst - nur die Funktionalität betrachtet - noch etwas Ähnliches im Schrank (samt toller Bebob-Kabelfernbedienung mit Zoom-Wippe): Meine alte Panasonic AG-DVC30 mit montierbarem Audio-XLR-Zusatz. An der nagt allerdings längst der Zahn der Zeit (und zudem fehlen die zuschaltbaren Graufilter, dafür kann sie nächtliche Infrarotaufnahmen): Sie stammt noch aus der DV-Band-Ära! :-(
                      Obwohl meine (noch recht neue) Systemkamera Fuji X-H1 zusammen mit manuellen Wechseloptiken fast alles bietet, was ich mir wünschen könnte, vermisse ich doch die Möglichkeit der DVC30, per Fernbedienung beim Filmen auch ganz subtil zoomen zu können (und evtl. sogar weitere Einstellungen 'off-camera' vorzunehmen). Vielleicht gibt's ja irgendwann doch noch einen Nachfolger - aber in absehbarer Zeit sind die Film-&Foto(&Computer)-Ausgaben schon anders verplant.

                      Gruss von
                      Skeptiker
                      Zuletzt geändert von Skeptiker; 12.07.2018, 17:58.

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Skeptiker,

                        ich muss mich doch nochmal melden.

                        Es ist nicht so, dass ich nur die Retrotechnik für Makroaufnahmen verwende. Eingesetzt wird sie von mir bei größeren Abbildungsmaßstäben und wenn keine größere Arbeitsdistanz erforderlich ist. Die Milben haben ja praktisch keine Fluchtdistanz.

                        Nahlinsen, bzw. korrigierte Nahlinsen haben dagegen den Vorteil, dass die Arbeitsdistanz (100cm/Dioptrienzahl) recht hoch ist. Hier habe ich Linsen mit +5 und +3 bzw. beide zusammen mit +8 eingesetzt. Die Abbildungsgröße ist dann eben von der wirksamen Brennweite abhängig.

                        Bei der Retrotechnik ist es ja die tatsächlich eingebaute Brennweite, die zusammen mit dem vorgesetzten Objektiv den max. Maßstab bestimmt.
                        Bei der NX80 sieht die theoretische Rechnung dann so aus:

                        NX80-Brennweite 111mm / Retro-Brennw. 50mm = 2,2
                        Sensorbreite 13,2mm / 2,2 = 6mm Makro-Bildbreite

                        Die praktischen Werte weichen etwas ab.

                        Mit der Nahlinse +5 komme ich mit dem max. optischen Zoom auf 25mm Makro-Bildbreite.

                        Dazu kommen dann Faktoren wie Klarbildzoom und Ausschnitt aus UHD.

                        Aber das wird dir alles bekannt sein.

                        Noch etwas zur NX80:

                        Ein Hauptgrund für den Kauf war für mich die Zeitlupenfähigkeit der Kamera. Diese wurde im Vergleich zu meiner vorher verwendeten RX10M2 deutlich verbessert. Nicht bei den Bildfrequenzen, weiterhin 250 / 500 / 1000B/s, sondern bei der realen Aufnahmezeit. Bei der RX10M2 max. 2s, beim NX80 nun max. 5s . Auch die Bedienung im HFR-Mode ist beim Camcorder deutlich angenehmer.


                        Gruss Manfred

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo Manfred,

                          Danke für die erneute Rückmeldung - die einfache Formel für die Berechnug des Abbildungs-Maßstabs (ABM) war mir nicht mehr präsent - habe die Umkehr-Methode zu selten verwendet (zuletzt mal an meiner Panasonic X909) und wenn, dann jeweils ein Lineal fokussiert und den ABM auf diese Weise berechnet.

                          Jetzt habe ich gleich ein paar Tests gemacht mit Lineal und folgendem Zubehör:

                          Meine Kamera, Fuji X-H1, APS-C Format mit Sensor-Breite 23.5 mm
                          Adaptiertes, manuelles Nikon Makro 105mm / 4.0 - entweder auf Unendlich-Fokus oder nah auf 1:2 (was 105mm/2 = 52.5mm Auszug entspricht)
                          2 Zwischenringe je 27.5mm, ergibt zusammen 55mm zusätzlichen Auszug
                          Raynox Vorsatzlinse (mit Adapterring 43mm (w) auf 52mm (m), also 'step down' von 52mm auf 43mm Filtergewinde) DCR-250 mit 8 Dioptrien, entspricht Brennweite 1000mm / 8 = 125mm
                          Canon FD 28mm / 2.8, manuell - mit offener Blende, Fokus auf unendlich

                          Ergebnisse:

                          Nikon auf unendlich, Canon retro: 6.5mm Lineal -> ABM = 23.5 / 6.5 = 3.6 (berechnet 105mm / 28mm = 3.75)
                          Nikon auf nah (1:2), Canon retro: 5mm Lineal -> ABM = 23.5 / 5 = 4.7

                          Nikon auf unendlich, Raynox: 29mm Lineal -> ABM = 23.5 / 29 = 0.8
                          Nikon auf nah (1:2), Raynox: 15mm Lineal (ohne Raynox 46mm, entspricht etwa ABM 0.5 = 1:2) -> ABM = 23.5 / 15 = 1.6

                          Nikon auf unendlich, mit Zwischenringen (55mm) und Raynox: 15mm Lineal -> ABM = 1.6
                          Nikon auf nah (1:2), mit Zwischenringen (55mm) und Raynox: 10mm Lineal -> ABM = 2.35

                          Jetzt lassen sich die ABMs berechnen, indem man berücksichtigt, dass bei 1:1 gerade die Sensorbreite an fokussierter Linealbreite abgebildet wird, also 23.5mm (Objekt in natürlicher Grösse auf dem Sensor angebildet).

                          Fazit: Für die Umkehr-Methode stimmt die Berechnung gut mit der Praxis überein. Zudem lassen sich so recht einfach hohe ABMs erzielen, ohne allzu viele Zwischenringe oder einen Balgen zu verwenden.
                          Der Abstand zum Objekt schrumpft in meinem Fall (umgedrehtes 28mm Objektiv) auf ca. 30mm , was etwa der Objektiv-Brennweite entspricht.
                          Da ich noch 2 alte Olympus-Lupenobjektive mit 38 und 20mm Brennweite besitze, wurde diese Makro-Methode allerdings schon lange nicht mehr verwendet.

                          Ein spannendes Thema für mich - nochmals vielen Dank an make für die zahlreichen, interessanten Infos!

                          Mit freundlichem Makro-Gruss
                          Skeptiker
                          Zuletzt geändert von Skeptiker; 12.07.2018, 22:23.

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                            #14
                            Beiden: Respekt!!
                            Das ist so ein komplexes Arbeiten - das Resultat ist schon super
                            man lernt nie aus...:good:

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                              #15
                              Hallo Walter,

                              vielen Dank für deine zustimmenden Worte.

                              Gruß Manfred

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